Der kleine Pinguin der die Sonne suchte Märchen
Es war einmal in einem kleinen, schneeweißen Dorf in der Antarktis, wo die Pinguine fröhlich umherwatschelten. Unter ihnen war ein ganz besonderer Pinguin namens Paul. Paul war nicht wie die anderen Pinguine; er hatte einen großen Traum: Er wollte die Sonne sehen!
Eines Morgens, als die anderen Pinguine noch schliefen, stand Paul früh auf. Er blickte über das glitzernde Eis und seufzte. „Ich wünsche mir, die Sonne zu sehen“, murmelte er.
Plötzlich kam seine beste Freundin, Tina, vorbei. „Paul! Was machst du hier so früh?“, fragte sie neugierig.
„Ich will die Sonne sehen, Tina! Ich habe gehört, dass sie goldgelb ist und alles warm macht!“, antwortete Paul begeistert.
„Das klingt spannend! Aber die Sonne ist weit weg, und wir Pinguine sind nicht dafür gemacht, weit zu reisen“, sagte Tina besorgt.
Paul war entschlossen. „Ich werde es versuchen! Ich kann nicht einfach hier sitzen und von der Sonne träumen!“, rief er.
Tina schaute ihn an und überlegte. „Ich will dich nicht allein lassen. Ich komme mit!“, sagte sie schließlich.
Die beiden Freunde packten einige Fische und machten sich auf den Weg. Sie waddelten über das Eis, hüpften über kleine Risse und rutschten manchmal aus.
Nach einer Weile trafen sie auf einen alten Robben namens Otto. Er lag gemütlich auf einem Eisblock und genoss die kühle Brise. „Hallo, kleine Pinguine! Wo seid ihr denn so früh unterwegs?“, fragte Otto mit einer tiefen Stimme.
„Wir suchen die Sonne, Otto! Weißt du, wo wir sie finden können?“, fragte Paul aufgeregt.
Otto lächelte weise. „Die Sonne ist nicht hier, aber ich habe gehört, dass sie am höchsten Punkt der Berge zu sehen ist. Ihr müsst die Küste entlang reisen und dann die Berge besteigen!“, erklärte er.
„Danke, Otto! Wir werden es versuchen!“, sagte Tina.
Die beiden Freunde setzten ihren Weg fort. Nach einer langen Reise entlang der Küste kamen sie an einen großen Berg. Paul sah hinauf und sein Herz klopfte vor Aufregung. „Schau mal, Tina! Wir müssen da hoch!“, rief er.
„Das sieht aber steil aus“, sagte Tina zögerlich.
„Komm schon! Wenn wir die Sonne sehen wollen, müssen wir es versuchen!“, ermutigte Paul.
Langsam und vorsichtig begannen sie, den Berg zu erklimmen. Es war anstrengend, und manchmal rutschten sie auf dem glatten Eis aus. Aber Paul und Tina gaben nicht auf.
Als sie schließlich den Gipfel erreichten, standen sie panting da und schauten in die Ferne. Der Himmel war klar und blau, aber die Sonne war nicht zu sehen.
„Wo ist die Sonne?“, fragte Paul enttäuscht.
Tina schaute sich um und entdeckte eine kleine Klippe, die in den Himmel ragte. „Vielleicht können wir dort hinüber schauen!“, schlug sie vor.
Die beiden Pinguine watschelten zur Klippe und schauten über den Rand. Und da, in der Ferne, sahen sie sie: die strahlende, goldene Sonne!
„Wow! Sie ist wunderschön!“, rief Paul und sprang vor Freude auf.
„Ja, aber sie ist immer noch weit weg. Wie kommen wir dahin?“, fragte Tina nachdenklich.
Paul überlegte kurz. „Wir müssen einen Weg finden! Vielleicht gibt es einen Schlitten oder etwas, das uns helfen kann, näher zu kommen!“, schlug er vor.
Plötzlich hörten sie ein Geräusch hinter sich. Es war ein großer, freundlicher Walross namens Wilhelm. „Hallo, kleine Pinguine! Was macht ihr hier oben?“, fragte er mit seiner tiefen Stimme.
„Wir suchen die Sonne, aber wir wissen nicht, wie wir näher kommen können!“, antwortete Paul verzweifelt.
Wilhelm dachte nach und lächelte. „Ich kann euch helfen! Ich habe einen alten Schlitten, der hier in der Nähe ist. Ich kann euch hinunter ziehen!“, bot er an.
„Das wäre fantastisch! Danke, Wilhelm!“, rief Tina begeistert.
Gemeinsam gingen sie zurück zur Schlittenspur, die Wilhelm kannte. Der Schlitten war alt, aber stark. Paul und Tina sprangen auf und setzten sich hin.
„Haltet euch fest!“, rief Wilhelm, als er sie mit seinem starken Körper den Berg hinunter zog.
Der Wind blies ihnen ins Gesicht, und Paul fühlte sich frei und glücklich. „Das ist ja das Beste!“, rief er über das Geräusch des Schlittens.
Schließlich kamen sie in der Nähe eines großen Gletschers an, der das Sonnenlicht reflektierte. Die Sonne schien heller als je zuvor, und Paul konnte sie jetzt ganz nah sehen.
„Wir haben es geschafft! Wir sind der Sonne so nah!“, jubelte Paul und hüpfte aufgeregt.
„Es ist so warm und schön hier!“, sagte Tina und breitete ihre Flügel aus. **„Ich kann die Sonne wirklich fühlen!“
Wilhelm lächelte. „Seht ihr, manchmal muss man einfach seinen Träumen folgen, auch wenn der Weg steinig ist.“, sagte er weise.
Paul sah Tina an und sagte: „Danke, dass du mit mir gekommen bist. Ohne dich hätte ich es nie geschafft!“, und umarmte sie.
„Wir sind ein Team, Paul! Gemeinsam können wir alles erreichen!“, antwortete Tina mit einem breiten Lächeln.
Die drei Freunde verbrachten den ganzen Tag damit, die Sonne zu genießen, zu lachen und zu spielen. Sie hatten ein großartiges Picknick mit den Fischen, die sie mitgebracht hatten, und erzählten sich Geschichten über die Abenteuer, die sie erlebt hatten.
„Ich werde diese Erinnerungen für immer in meinem Herzen tragen“, sagte Paul und schaute in den sonnigen Himmel. „Und ich kann es kaum erwarten, noch mehr Abenteuer zu erleben!“, fügte Tina hinzu.
Wilhelm nickte zustimmend. „Ja, und das Beste ist, dass wir immer zusammen sein werden, egal wo unser Weg uns hinführt!“, sagte er.
Als die Sonne langsam unterging, wussten sie, dass es Zeit war, nach Hause zu gehen. „Lass uns diesen Tag nie vergessen“, flüsterte Paul, als sie in den Sonnenuntergang schauten.
„Nie! Wir werden immer wieder hierher zurückkommen“, versprach Tina.
Und so machten sich Paul, Tina und Wilhelm auf den Weg zurück nach Hause, mit den Herzen voller Freude und dem Wissen, dass die Sonne immer für sie scheinen würde, egal wo sie waren.
Von diesem Tag an wusste Paul, dass es nichts Schöneres gab, als seinen Träumen zu folgen, und er war bereit für all die Abenteuer, die noch kommen würden. Und so lebten sie glücklich und zufrieden in ihrem kleinen, schneeweißen Dorf, mit dem Sonnenstrahl immer in ihrem Herzen.
„Auf zu neuen Abenteuern!“, rief Paul, und seine Freunde stimmten freudig ein.